Warum Herbstpflege wichtig ist

Der Herbst bringt kürzere Tage, kühlere Nächte und große Veränderungen in der Umgebung deiner Pflanzen.

Das Licht nimmt ab, die Temperaturen schwanken und die Heizungsluft trocknet den Raum aus.
Diese Veränderungen wirken sich direkt auf das Wachstum deiner Pflanzen aus und verändern ihre Bedürfnisse.

Mit ein paar einfachen Anpassungen kannst du häufige Probleme wie Wurzelfäule, Schädlingsbefall und Laubverlust vermeiden – und deine grüne Oase optimal auf den Winter vorbereiten.

In diesem Leitfaden zeigen wir dir fünf wichtige Schritte, mit denen deine Pflanzen auch in der kalten Jahreszeit gesund bleiben.

1. Passe deine Gießroutine an

Im Sommer wachsen Pflanzen schnell und benötigen viel Wasser.
Im Herbst verlangsamt sich das Wachstum – und damit auch der Wasserverbrauch.
Das bedeutet, dass dein bisheriger Gießplan plötzlich zu viel sein kann.

Warum zu viel Wasser gefährlich ist

• Weniger Wachstum = die Wurzeln nehmen weniger Wasser auf.

• Überschüssiges Wasser sammelt sich im Substrat und verdrängt Sauerstoff.

• Dies schafft ideale Bedingungen für Wurzelfäule, eine der häufigsten Ursachen für Pflanzenverlust im Herbst und Winter.

So gießt du im Herbst richtig

• Vor dem Gießen prüfen:
  Die obere Erdschicht kann trocken aussehen, während es darunter noch feucht ist.
  Stecke einen Finger in die Erde oder nutze ein Feuchtigkeitsmessgerät, um sicherzugehen.

• Die Topf-Hebe-Technik:
  Hebe den Topf an:

  • Leichter Topf = Zeit zum Gießen.

  • Schwerer Topf = noch ein paar Tage warten.

• Gründlich, aber seltener gießen:
  Gieße durchdringend, sodass die gesamte Wurzelballen befeuchtet wird.
  Lass überschüssiges Wasser immer vollständig ablaufen.

💡 Tipp:
Wenn dein Topf keine Abzugslöcher hat, topfe die Pflanze vor dem Winter in einen Topf mit Drainage um.
Das ist die beste Vorsorge gegen Wurzelfäule.

2. Dünge deine Pflanzen bis Ende Oktober

Auch wenn das Wachstum im Herbst langsamer wird, sind viele Pflanzen in den frühen Herbstwochen noch aktiv – besonders solange die Tage mild und hell sind.
Das ist deine letzte Chance, ihnen einen Nährstoffschub zu geben, bevor sie in die Winterruhe gehen.

Warum Düngen jetzt wichtig ist

• Stärkt die Pflanzen für die anspruchsvollen Wintermonate.

• Hilft, Energiereserven für das Frühjahr aufzubauen.

• Unterstützt die Entwicklung von Blättern und Wurzeln am Ende der Saison.

So düngst du im Herbst richtig

• Verwende alle 2–3 Wochen einen ausgewogenen Flüssigdünger bis Ende Oktober.

• Reduziere die Dosis auf die Hälfte der Sommerstärke, um Salzablagerungen zu vermeiden.

• Stoppe das Düngen vollständig, sobald das Wachstum stark verlangsamt ist oder ganz stoppt.

💡 Plantlovers-Tipp:
Eine letzte Düngergabe im Oktober sorgt dafür, dass deine Pflanzen den Winter besser überstehen und im Frühjahr kräftig neu austreiben.

3. Biete Kletterpflanzen die richtige Unterstützung

Pflanzen wie Monstera, Philodendron und viele andere tropische Arten klettern in der Natur, indem sie ihre Luftwurzeln an Bäumen oder moosbedeckten Oberflächen verankern.

Ohne eine geeignete Stütze können sie:

• Instabil und schwach werden.

• Kleine, unreife Blätter ohne Schlitze oder Löcher entwickeln.

• Leicht abbrechen oder umkippen.

So stützt du deine Pflanzen optimal

• Nutze einen Kokosstab oder Moosstab, um natürliche Wachstumsbedingungen nachzuahmen.

• Platziere den Stab fest im Topf, solange die Pflanze noch jung ist.

• Befestige die Triebe locker mit Pflanzbindern – niemals zu straff.

• Leite Luftwurzeln vorsichtig zum Stab, damit sie sich daran festhalten.

🌱 Moosstab-Tipp:
Halte den Moosstab leicht feucht, damit sich die Wurzeln leichter einwachsen können.

Ergebnis:
Eine gut gestützte Pflanze wächst kräftiger, aufrechter und entwickelt größere, reifere Blätter, die ihre volle Schönheit zeigen.

4. Achte auf Schädlinge, bevor sie sich ausbreiten

Der Herbst schafft perfekte Bedingungen für Schädlinge:

• Trockene Heizungsluft im Innenraum.

• Weniger Luftzirkulation, da Fenster geschlossen bleiben.

• Pflanzen stehen dichter beieinander, nachdem sie im Sommer draußen waren.

Diese Faktoren fördern eine schnelle Ausbreitung von Thripsen, Spinnmilben und Trauermücken.

Häufige Schädlinge im Herbst

• Thripse: silbrige Streifen auf den Blättern, verformte neue Triebe.

• Spinnmilben: feine Gespinste, gelbe Punkte, Blätter fallen ab.

• Trauermücken: winzige schwarze Fliegen, die über der Erde schweben.

Früherkennung ist entscheidend

Untersuche deine Pflanzen wöchentlich:

• Prüfe die Blattunterseiten und Knoten sorgfältig.

• Achte auf winzige bewegliche Punkte oder ungewöhnliche Verfärbungen.

So beugst du einem Befall vor

• Setze Raubmilben wie Swirski Ulti-Mite oder Spical Ulti-Mite präventiv ein.
  Diese nützlichen Insekten halten die Schädlingspopulation auf natürliche Weise unter Kontrolle.

• Verwende Gelbtafeln, um fliegende Insekten wie Trauermücken frühzeitig zu erkennen und zu fangen.

• Isoliere neue Pflanzen mindestens 2 Wochen, bevor du sie zu deiner Sammlung stellst.

💡 Tipp:
Frühzeitiges Handeln spart Zeit und Geld.
Wenn sich Schädlinge erst einmal stark vermehrt haben, wird es viel schwieriger, sie loszuwerden.

5. Schaffe ein optimales Raumklima

Mit dem Wechsel der Jahreszeiten verändern sich auch die Bedingungen im Innenraum – und nicht immer zum Vorteil deiner Pflanzen.

Luftfeuchtigkeit

• Viele tropische Pflanzen brauchen eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 60 %.

• Stelle Pflanzen zusammen, um ein Mikroklima zu schaffen.

• Nutze einen Luftbefeuchter oder stelle die Töpfe auf eine Schale mit Wasser und Kieselsteinen.

• Stelle Pflanzen nicht direkt neben Heizkörper oder andere Wärmequellen.

Licht

• Kürzere Tage = weniger natürliches Licht.

• Stelle Pflanzen näher ans Fenster, um das verfügbare Licht optimal zu nutzen.

• Reinige Blätter und Fenster regelmäßig, um die Lichtaufnahme zu verbessern.

• Nutze eine Pflanzenlampe für dunkle Räume oder lichtbedürftige Arten.

Temperatur

• Schütze Pflanzen vor kalter Zugluft (Fenster, Türen) und direkter Heizungswärme.

• Die ideale Temperatur für die meisten Zimmerpflanzen liegt zwischen 18–24 °C.

• Plötzliche Temperaturschwankungen können Stress und Blattfall verursachen.

Fazit

Indem du deine Gieß- und Düngegewohnheiten anpasst, das Raumklima optimierst und Schädlinge frühzeitig erkennst, bereitest du deine Pflanzen optimal auf Herbst und Winter vor.

Diese kleinen Anpassungen machen einen großen Unterschied – sie sorgen dafür, dass deine grüne Oase gesund, kräftig und bereit für einen Neuanfang im Frühling bleibt.

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